Herzlich Willkommen in Ringleben

Die Gemeinde Ringleben liegt im unteren Geratal, 15 km nördlich der Landeshauptstadt Erfurt und 3 km vor der Mündung der Wilden Gera in die Unstrut.

Der Ort befindet sich somit in einem uralten und geschichtsträchtigen Siedlungsgebiet.

Die Ortsgründung

Dem 5. Jahrhundert werden im allgemeinen die Ortsgründungen mit der Endsilbe -leben zugeordnet. Der Ort Ringleben wurde erstmals 786 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Hersfeld erwähnt.

1290 ist die Zerstörung der Burg in Ringleben durch König Rudolf I. überliefert, 1309 erfolgte die Verwüstung des Ortes durch den Landgrafen Johann von Hessen.

Die Übergabe des Ortes einschließlich der Gerichtsbarkeit an das Kartäuserkloster in Erfurt wurde durch den Landgrafen Friedrich von Thüringen 1433 vollzogen. 1542 wurde das Amt Ringleben gebildet, welches 1664 nach Großrudestedt verlegt wurde.1640 waren als Kriegsfolgen von 75 Häusern über die Hälfte zerstört, von 454 Einwohnern waren nur noch 27 im Ort ansässig.1815 wurde Ringleben im Austausch mit Nöda preußisch und 1823 konnte sich der Ort von den Fronverpflichtungen gegenüber dem Rittergut freikaufen, welches 1853 an 40 Einwohner käuflich aufgeteilt wurde.

Die Entwicklung im 19. Jahrhundert

Eine beschleunigte Entwicklung des Ortes vollzog sich durch die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Erfurt-Nordhausen seit dem Jahre 1869. In wenigen Jahrzehnten entstand zwischen der Wilden Gera und der Bahnstrecke ein neuer Ortsteil, der sich bereits über die Bahnstrecke in jüngster Vergangenheit hinaus erweiterte. Handel und Gewerbe entwickelten sich durch die neue Verkehrsverbindung, obwohl die Landwirtschaft mit der klein- und mittelbäuerlichen Struktur weiterhin bestimmend blieb. Bedeutung über den Ort hinaus erlangte die Firma F. A. Schmidt, welche die Heil- und Gewürzpflanzen des Ortes sowie der weiteren Umgebung erfasste und hierdurch einen beträchtlichen Warenumschlag per Schiene bewältigte.

Für die Landwirtschaft ergaben sich erweiterte Absatzmöglichkeiten hinsichtlich Menge und Sortiment. Unter anderem entwickelte sich der seit 1815 nachweisbare Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen. Dieser traditionelle Zweig wurde auch in der Großflächenbewirtschaftung bis zur Gegenwart beibehalten. Allerdings verlagerte sich die erste Verarbeitungsstufe in die Erzeugerbetriebe, so dass 3 ehemalige Verarbeitungsbetriebe im Laufe der Entwicklung die Arbeit einstellten.

Das 20. Jahrhundert

In der Landwirtschaft des Ortes ist seit dem Strukturwandel ab Mitte des 20. Jahrhunderts die Großproduktion noch vorherrschend. Die Anbauflächen in der Flur haben Größenordnungen von 30-50 ha, vorwiegend in Ortsnähe wird die Flur durch kleinere Parzellen aufgelockert. Die Vermarktung der Produkte erfolgt per Achse. Monatlich werden somit allein aus der mehrere ha großen Schweinezucht- und Mastanlage 1 .000 Mastläufer und über 1 .000 Mastschweine ausgeliefert von dem erwerbsfähigen Anteil der insgesamt 630 Einwohner sind nur noch einige in der Landwirtschaft tätig. Außer in einigen kleineren Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben erfolgt die Tätigkeit in den verschiedensten Berufen an auswärtigen Arbeitsstellen.

Das Ortsbild

Die den Ort überragenden Objekte wie die 1894 erbaute Bartholomäuskirche, der 1938 erbaute Getreidespeicher der ehemaligen Firma F. A. Schmidt, der nur noch als Antennenträger genutzte Schornstein der Mastanlage sowie deren Stallbauten und die in Privatinitiative 1997 errichtete Windkraftanlage prägen das Ortsbild dem Außenstehenden.

Das innere Ortsbild wurde vor allem seit 1990 durch Zielgerichtete kommunale Sanierungsmaßnahmen und viele Aktivitäten im privaten Bereich verbessert. Ansprechend empfinden Einwohner und Besucher die aufgelockerte Neugestaltung der sanierten Straßen im Ortsteil östlich der Wilden Gera. Im Ortskern findet ein sinnvoll gestalteter Kinderspielplatz Beachtung.

Neu gestaltet wurde der Flußbereich der zwischen den Ortsteilen durchfließenden Wilden Gera im Zusammenhang der mit staatlichen Mitteln erfolgten umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen im Jahre 1999. Letztere bringen dem Ort vor allem mehr Sicherheit nach den in der Vergangenheit mehrfach durchgeführten, jedoch nie ausreichenden Schutzmaßnahmen. Vor allem der Ortskern zwischen Wilder Gera und Mahlgera war durch seine tiefere Lage im 19. Jahrhundert mehrmals teilweise überflutet. Bis zur jüngsten Vergangenheit konnten nur durch die beispielhafte Mitwirkung vor allem seiner Einwohner durch Sicherungsvorkehrungen bei Hochwasser Katastrophen verhindert werden.

Neu angelegt wurde ein Rad- und Wanderweg auf dem verbreiterten und erhöhten Damm zwischen Wilder Gera und Mahlgera von Gebesee bis über Ringleben hinaus, welcher in Zukunft bis Erfurt erweitert wird. Per Fuß oder zu Rad erschließt sich somit eine verbesserte Möglichkeit das untere Geratal zu durchwandern.

Vielen Dank an unseren Ortschronisten Edgar Gebhardt für die tolle Zusammenarbeit!